So gesund! Darum sollten wir mehr Olivenöl essen

Olivenöl schmeckt nicht nur besonders gut, sondern gilt auch als besonders gesund. Und das Beste: Das Öl tut auch Haut und Haaren gut.

Olivenöl gilt schon seit Jahrtausenden als absolutes Superfood. Um möglichst alt zu werden, trinken die Italiener angeblich täglich ein Gläschen kalt gepresstes Olivenöl. Der Grund: Das Öl mit dem leicht grasig-fruchtigem Aroma besitzt eine einzigartige Zusammensetzung von Fetten und soll für ausreichend Vitalität und Fitness sorgen – und das bis ins hohe Alter.

Auch Ernährungswissenschaftler und Mediziner weltweit bestätigen inzwischen, dass der regelmäßige Konsum von Olivenöl zahlreiche Erkrankungen vorbeugen und die Lebenserwartung steigern kann. Das Öl ist vor allem im mediterranen Raum ein wesentlicher Bestandteil in der Küche, aber auch hierzulande wird das feine Tröpfchen gerne zum Verfeinern von Salaten, Suppen und Dips verwendet. In Deutschland liegt der Pro-Kopf-Verbrauch von Olivenöl bei etwa 0,85 Liter, in Italien und Spanien dagegen werden mehr als zehn Liter pro Jahr konsumiert, in Griechenland sogar mehr als 20 Liter.

Aus was genau besteht Olivenöl?

Olivenöl ist ein Pflanzenöl, das aus dem Fruchtfleisch und aus dem Kern von Oliven gepresst wird. Es besteht hauptsächlich aus Ölsäuren wie Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren sowie Vitamin E und K. Das Öl liefert wichtige aromatische Verbindungen, die Polyphenole genannt werden. Diese Polyphenole schützen unseren Körper vor freien Radikalen, die unsere Zellen angreifen und wirken zudem entzündungshemmend.

Die Farbe von Olivenöl variiert übrigens je nach Reifezustand und kann grün-bräunlich bis hellgelb sein. Einen Qualitätshinweis liefert die Farbe nicht, sie spielt aber eine Rolle beim Geschmack: Während sehr dunkelgrünes Öl ein starkes, fruchtiges Aroma hat, schmeckt gelbliches Olivenöl reifer und deutlich süßer.

Darum ist Olivenöl so gesund

1. Olivenöl schützt vor Herzerkrankungen

Laut einer Studie des Food and Drug Administrations (FDA) sollen bereits zwei Esslöffel Olivenöl pro Tag das Risiko für Herzerkrankungen senken. Grund dafür sind die einfach ungesättigten Fettsäuren, die in Olivenöl reichlich enthalten sind. Ungesättigte Fettsäuren sorgen für einen gesunden Cholesterinspiegel und kurbeln den Stoffwechsel an, zudem gelten sie als langfristige Energiequelle.

Außerdem soll das im Olivenöl enthaltene Phenol Oleuropein aufgrund seiner antioxidativen Wirkung vor Herzinfarkt schützen. Ungesättigte Fettsäuren stecken übrigens außerdem reichlich in Avocados und Nüssen.

2. Olivenöl senkt das Brustkrebsrisiko

Eine im Fachmagazin “JAMA Internal Medicine” veröffentlichte Studie aus dem Jahr 2015 soll beweisen, dass das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, deutlich geringer ist, wenn regelmäßig natives Olivenöl über die Nahrung aufgenommen wird. Hundertprozentig bewiesen ist diese Annahme jedoch nicht. Olivenöl soll übrigens nicht nur vor Brustkrebs schützen. Generell sollen die ungesättigten Fettsäuren wie die Ölsäure die Aktivität eines krebserregenden Gens in den Körperzellen reduzieren. Daher empfehlen auch viele Ärzte, sich vor allem mediterran mit reichlich Obst und Gemüse, Nüssen, Schafs- und Ziegenkäse und Fisch zu ernähren. Fleisch kommt dagegen eher selten auf den Tisch.

3. Olivenöl unterstützt das Verdauungssystem

Wer häufig unter Verdauungsproblemen leidet, sollte es mal mit Olivenöl probieren. Denn das Öl gilt als natürliches Gleitmittel, das dabei hilft Verdautes in den Dickdarm zu befördern. Selbes gilt auch für Leinöl. Am besten zwei Esslöffel Öl vor dem Frühstück auf nüchternen Magen zu sich nehmen. Auch gut: Die Kombination von Olivenöl mit Zitrone, denn die verbessert gleichzeitig die Leberfunktion: Ein EL Olivenöl und einige Zitronenscheiben in ein Glas Wasser geben. Tierische Fette dagegen können unsere Verdauung und unsere Organe zum Teil stark beeinträchtigen.

4. Olivenöl wirkt entzündungshemmend

Nicht nur unserer Verdauung und unserem Herzen tut Olivenöl gut, es wirkt auch stark entzündungshemmend. Das Öl soll nämlich die Aktivität von Cyclooxygenase (COX)-Enzymen hemmen, die Entzündungen im Körper verursachen. Aus diesem Grund wird Olivenöl auch gerne bei Rheuma, Arthritis, Zerrungen oder andere Muskelbeschwerden oder Entzündungen eingesetzt. Eine Olivenöl-Massage der betroffenen Zone zum Beispiel kann wahre Wunder bewirken.

5. Olivenöl senkt das Diabetes-Risiko Typ 2

Auch Diabetes-Patienten Typ 2 sollen vom Olivenöl-Konsum profitieren. Betroffene, die vom Diabetes-Typ 2 betroffen sind, leiden unter einem erhöhten Blutzuckerspiegel. Grund dafür ist eine Insulinresistenz. Konkret bedeutet das, dass die Körperzellen zunehmend schlechter auf das Hormon Insulin ansprechen, dass normalerweise Glukose aus dem Blut in die Zellen transportiert. Die Folge: Der Zucker bleibt im Blut und die Werte steigen.

In der Regel nehmen Diabetes-Betroffene Tabletten und Insulin ein, um einen zu hohen Zuckerwert auszugleichen. Doch es gibt auch andere Mittel – so soll eine mediterrane Ernährung dabei helfen, die Blutzuckerkontrolle zu verbessern. Und die besteht bekanntlich aus ganz viel Olivenöl!

6. Olivenöl hilft beim Abnehmen

Ja, richtig gehört. Obwohl es immer heißt, zu viel Öl macht dick, kann Olivenöl beim Abnehmen helfen – vor allem am Bauch! Die ungesättigten Fettsäuren und der hohe Anteil an Phenolen kurbeln nämlich die Fettverbrennung an, zudem soll Olivenöl gegen Heißhungerattacken helfen. Laut einer Studie der Technischen Universität München (TUM) soll das Öl nämlich besonders gut und lange satt machen.

Eine Gruppe italienischer und amerikanischer Wissenschaftler an der University of California entdeckte zudem, dass die ungesättigten Fettsäuren, die in Olivenöl enthalten sind, ein bestimmtes Hormon freisetzen, das den Appetit reduziert. Schon früher hatten Forscher herausgefunden, dass die Ölsäure und ihr Botenstoff Oleylethanolamid (OEA) dem Gehirn signalisiert, dass keine weitere Nahrung nötig ist.

Olivenöl sorgt für schöne Haare und Haut

Olivenöl ist nicht nur gut für unser Herz und die Verdauung, sondern überzeugt auch in der Haut- und Haarpflege. Das Öl soll zum Beispiel aufgrund seines hohen Nährstoffgehalts vor allem stumpfem, trockenem und sprödem Haar Feuchtigkeit und Glanz verleihen. Dafür einfach etwas Olivenöl gleichmäßig nach dem Waschen in die handtuchtrockenen Haarlängen und -spitzen einmassieren und etwa eine halbe Stunde unter einem warmen Handtuch einwirken lassen. Danach mit Shampoo und Wasser ordentlich ausspülen.

Zudem wirkt Olivenöl als wahrer Feuchtigkeitsboost bei trockener Haut. Die Vitamine A und E sowie die verschiedenen Mineralstoffe und Fettsäuren, die im Öl enthalten sind, sorgen für eine weiche und geschmeidige Haut. Unser Tipp: Einfach ein paar Tropfen ins warme Badewasser geben!

Das Öl kann noch mehr: Es soll sogar als Wundermittel gegen Falten und Dehnungsstreifen eingesetzt werden und für glatte, straffe Haut sorgen. Zur Straffung bestimmter Hautstellen eignen sich regelmäßige Körper- und Gesichtsmassagen mit warmem Olivenöl: Dazu einfach ein paar Tropfen Öl in den Handflächen verreiben und die betroffene Stelle mindestens drei Minuten lang massieren.

Olivenöl wird übrigens auch gerne als Lippenbalsam verwendet, um spröde Lippen besonders im Winter zu vermeiden. Auch bei kleinen Wunden, Pickeln und Hautirritationen kommt das Öl gerne zum Einsatz.

Woran erkennt man gutes Olivenöl?

In Deutschland gibt es verschiedene Qualitätskennzeichnungen für Olivenöl. Achtet darauf, sowohl für den Verzehr als auch zur Haut- und Haarpflege ein möglichst hochwertiges, kaltgepresstes Bio-Olivenöl zu kaufen. Hier könnt ihr euch sicher sein, dass die wichtigen Nährstoffe auch wirklich noch enthalten sind.

Als natives Olivenöl bezeichnet man das reine Naturprodukt. Das heißt, das Olivenöl wurde nicht raffiniert wie andere Pflanzenöle, sondern kaltgepresst und enthält so noch seine wertvollen sekundären Pflanzenstoffe.

Steht auf der Olivenöl-Flasche nur “Olivenöl”, dann handelt es sich um ein raffiniertes Produkt von geringerer Qualität.

Extra steht für “besonders gut”. “Natives Olivenöl extra” bedeutet, dass das Öl direkt aus Oliven und ausschließlich mit mechanischen Verfahren, ohne Wärmeeinwirkung, hergestellt wurde.